Formula Student Team

SG-03 „Daisy“

Seagulls Luebeck SG-03 „Daisy“

Nach einem erfolgreichen Roll-Out im Mai 2022 erblickt unsere neue Möwe die Öffentlichkeit. Nach langer Konstruktions- und Fertigungsphase, ist der Rennwagen in der finalen Phase angekommen und wird fit für die ersten Rennevents gemacht. Das Jahr steht ganz im Zeichen der Innovation. Neue Konzepte sollen erprobt und auf Haltbarkeit geprüft werden. So erfreut sich der diesjährige Rennwagen unter anderem eines kompletten Aero-pakets und einer Vollcarbon-Verkleidung. Auch die Elektronik wurde von Grund auf überarbeitet und noch mal überdacht.

Zum Life-Stream - Roll-Out 2022 Seagulls Lübeck »

Garage

Technische Daten SG-03

Gewicht und Verteilung:

  • Gewicht: 244 kg
  • davon Rahmen: 32 kg
  • Gewichtsverteilung: 48% vorne / 49% links

Antriebsstrang:

  • Motor: Kawasaki 636 c, Reihenvierzylinder, quer
  • Leistung (max): 51kW
  • Drehmoment (max): 69 Nm
  • angetriebene Räder: 2
  • Höchstgeschwindigkeit (theoretisch): 164 km/h
  • Ecu: ECU Master Black, SLS Airbox, Eigenentwickelte elektronische Drosselklappe, Modifizierte Schaltwalze für elektronische Schaltung

Chassis:

  • Stahlgitterrohrrahmen
  • Vollständige Carbonverkleidung

Verkleidung:

  • Volles Aeropaket aus Caron, bestehend aus Front/ Heckflügel, Diffusor und Unterboden

Dimension:

  • Spurweite:
  • Radstand:
  • Gesamthöhe:
  • Gesamtlänge:

Fahrwerk:

  • Fox Feder-Dämpfer Paket, Pushrod-Pullrod System, Doppel-Querlenker Aufhängung, Topologieoptimierte Radträger

Elektronik:

  • Eigenentwickeltes BSPD, Elektrische Schaltung, Eigenentwickelte Power Distribution

Bremse:

  • Eigenkonstruierte Bremsscheiben, 2 Kolben Bremszange vorne/hinten, Verstellbare Bremsbalance

Rückblick: SAISON 2021/22

Mithilfe der Unterstützung unser Sponsoren, Freunde und Mitglieder haben wir dieses Jahr die Möglichkeit bekommen an 3 Events teilzunehmen. Dabei ging es für uns nach Assen an den TT Circut, nach Spielberg auf den Red Bull Ring und zu guter Letzt nach Hockenheim, auf den Hockenheimring. Teamfoto bei der Formula Student Germany.

Durch die vielen neu aufgebauten Konzeptideen hatten wir dieses Jahr eine Menge Neues zu präsentieren. Neben einem kompletten Aerodynamik-Paket für das Auto, wurde ein neu durchdachtes Feder-Dämpfer Konzept vorgestellt, sowie diverse weitere Verbesserungen an anderen Unterbaugruppen vorgenommen. Eine veränderte Fahrerposition, ein komplett neues Lenkrad, sowie die Lenkung selbst sorgten für viel Gesprächsstoff während der Events mit anderen Formula Student Teams. Doch nicht nur neue Konzepte wurden präsentiert. Auch bereits bestehende Systeme wurden wieder aufgegriffen und die entdeckten Schwachstellen angegangen und verbessert.

So ging es für uns als erstes in die Niederlande. Dort konnten wir wegen technischer Probleme leider nur an den statischen Disziplinen im vollen Umfang teilnehmen. Das Event in Assen begann zunächst erstmal mit dem Scutineering. Aufgrund des sehr frühen Zeitpunkts in der Saison war unser Rennwagen nicht im Stande alle Tests des Scrutineerings in der geforderten Zeit zu durchlaufen und so scheiterte es leider in letzter Sekunde am Brake-Test. Auch wenn es schade für uns war den Wagen nicht schon im ersten Event fahren sehen zu können schöpften wir Mut und Zuversicht für die weiteren anstehenden Disziplinen. Wir waren überzeugt, dass der Wagen sein können noch unter Beweis stellen wird. Für uns ging es schließlich noch zu den statischen Disziplinen. Dabei stellt sich für uns wie in jedem Jahr die Aufgabe unser Designkonzept, mit all unseren Ideen und Umsetzungen, zu präsentieren, unsere Kosten, welche beim Bau und er Planung des Rennwagens entstanden sind, zu kalkulieren und ein imaginäres Business zu gründen für die Wiederverwertung des Rennwagens.

Nach zwei weiteren Wochen voller Arbeit in der Heimat, begann für uns das nächste Event. Die Anfahrt dauerte deutlich länger mit durchschnittlich 12 Stunden, die jeder von uns zurücklegte. Da wir aus FS Netherlands viel gelernt hatten begann das Scrutineering in Österreich für uns sehr gut und wir bestanden im Handumdrehen alle erforderlichen ersten Tests. Jedoch wurden im späteren Verlauf leider immer wieder kleinere Lecks an unserem Kühlsystem gefunden. Das sollte für uns jedoch kein Hindernis sein! Nachdem wir alle Tests bestanden hatten, ging es für uns zum ersten Mal zu den dynamischen Disziplinen. Auch wenn es hier noch ein wenig holprig begann, konnte wir am Schluss voller Stolz den Wagen über die Strecke jagen und die ersten richtigen Rennmeter zurücklegen. Unser Rennwagen hat erfolgreich die Disziplinen Skidpad und Autocross bestanden und stand beim Endurance, der Königsdisziplin, am Start. Weiter ging es auch hier mit den statischen Events, die wir ebenfalls erfolgreich bestanden. So endete nun eine erfolgreiche, aber auch anstrengende Woche in Spielberg. Zwar hatten wir es geschafft unseren Wagen fahren zu lassen, doch war für uns alle klar, was im nächsten Event anstand. Wir wollten natürlich auch noch die fehlenden dynamischen Disziplinen endlich abschließen!

Den Saisonabschluss bildete nun der Hockenheimring. Leider tauchte auch hier immer wieder Lecks an unterschiedlichen Stellen des Wagens auf. Somit ging es für uns dann doch öfters zum Tilt-Test als gedacht. Schließlich konnten wir aber an allen dynamischen Disziplinen teilnehmen und einen gelungenen Abschluss fürs Team und unseren dritten Rennwagen feiern. Dies viel uns noch leichter, da das oftmalige Auftauchen beim Tilt-Test zu einem Preis in einer Zusatzdisziplin führte. So nahmen wir schließlich noch den Preis für den „Tilted-but-not-Tilted“-Award mit nach Hause und erarbeiten uns so den 2. Pokal der Seagulls-Ära.

Am Ende einer wieder anstrengenden, aber wichtigen und lehrreichen Saison steht unser Team mit einem grundsoliden Wagen da, der viel Potenzial beinhaltet und von der Konzeptionierung und den Möglichkeiten auch jetzt schon mit anderen großen Teams mithalten kann. Die Teammitglieder sind wieder über sich hinausgewachsen und haben gezeigt, was auch ein junges Team bereits mit seinem 3. Wagen schaffen kann. Mit einem 8. Platz in den Niederlanden, einem 22. Platz in Österreich und einem 18. Platz in Deutschland beendet das Team die Saison 21/22 und ist stolz auf das Erreichte. Die Rennen haben gezeigt, dass Dranbleiben und Durchhalten die Schlüssel zum Erfolg sind, und wir uns somit freuen in der nächsten Saison wieder einen Rennwagen als Team zu konzeptionieren und bauen zu können.